08.07.07 - 10.07.07

Sonntag, 08.07.07: Spruce Grove

Heute hat Susi Geburtstag!

Leider sollten wir es die nächsten 2 Tage nicht schaffen, sie anzurufen – shame on us! Aber wir sind nicht nur in einer anderen Zeitzone, sondern hier auch in einer anderen Welt – schwer zu erklären.

Wir haben bis 9 Uhr geschlafen und haben dann lange im Schlafanzug zusammen gesessen, Kaffee getrunken und geklönt. Das Wetter war super, bis nach dem Lunch. Michelle, Matthias und Werner wollten nur kurz los, um einen neuen Computer zu holen und kamen dann ca. 3 Stunden später wieder…

Jeremias und ich waren hier geblieben, weil Mias so toll mit den anderen Kindern gespielt hatte. Wir haben gewaschen, gelesen und dann als es in Strömen goss, den DVD-Player angemacht und „Cars“ geguckt.


Als Paula (Werner’s Tochter, also Matthias’ Cousine zweiten Grades) und Victor mit ihren Kindern Annaika (9) und Lourik (6) kamen, waren alle ganz glücklich. Die Kinder haben sich gleich in den Keller verzogen und den Film gesehen, wir haben zusammen gekocht und geklönt. Werner hat im strömenden Regen – mit Regenjacke – Steaks gegrillt und wir haben Salate, Kartoffeln, Gemüse, etc. gemacht. Das war sehr schön. Wir hatten Vic noch nicht gekennengelernt und er ist richtig nett. Paula kannten wir ja schon – es war sehr schön sie wieder zu sehen.

Die Jungs sind nach dem Essen unter der Aufsicht von Annaika auf den Spielplatz gegangen und wir haben uns Bilder aus Seattle und Bad Bramstedt angesehen. Lourik hat hier übernachtet und die beiden Jungs haben noch zusammen gebadet, bis Jeremias – total happy, seinen Freund wiederzusehen - ausgetickt ist, weil er zu lustig sein wollte und Lourik mit Wasser bespritzt hat, bis der weinend ausgestiegen ist….Lourik sagte, sie seien trotzdem Freunde. Mias sollte es noch öfter zu weit treiben, einfach, weil er so happy war.

Nachdem Paula, Vic und Annaika nach Hause gefahren waren, ist Matthias sofort in Michelle und Werners Büro gelaufen und hat den Computer installiert. Ich bin irgendwann gegen 1 Uhr ins Bett gegangen, ich weiß nicht wie lange dort noch herumgedoktort wurde. Aber ich muss zugeben, dass der Monitor (22 Zoll LCD Widescreen) mit Windows Vista genial aussieht. DAS darf Matthias nur nicht wissen…


Montag,09.07.07: Spruce Grove

Heute wollten wir zum Fort Edmonton (www.edmonton.ca/fort)</a>, einer Attraktion von Edmonton.

Es war viel größer, als wir es uns vorgestellt hatten, es war nämlich ausser dem eigentlichen Fort noch einiges anderes aus verschiedenen Epochen von damals zu sehen. Wir waren zu siebt: Michelle, Werner, Matthias und ich und die 3 Kinder. Als wir dort ankamen, wartete der Zugführer auf uns, weil der Zug, der über das Gelände zum Fort hinbringt, losfahren wollte. Er fährt nur alle 30 Minuten. Wir hatten also wirklich Glück.




Das Fort war schon richtig groß. Dort gibt es mehrere Häuser, in denen verschiedene Sachen vorgestellt werden, z.B. einen „Gemischtwarenladen“, einen Fellhandel, einen Schmied, einen Tischler. Wir sahen, wie die Siedler vor ca. 200 Jahren gelebt haben. Vorgelebt von Studenten, die sich wie die Siedler der Zeit gekleidet hatten und auch so sprachen. Einige dieser jungen Leute gingen in der Aufgabe total auf und sprachen in einer altertümlichen Sprache und benahmen sich recht merkwürdig.
Es war aber sehr interessant.

Anschließend wollten wir uns nur eben die Indianer Tipis ansehen, als wir merkten, dass es noch mehr zu sehen gab… Bei den Tipis waren 2 Indianerinnen (damals lebten dort die Cree Indianer). Eine von ihnen erklärte, welche Kräuter sie benutzten und warum, und die andere hatte Brot gebacken..

Von dort gingen wir durch einen Gemüsegarten – mit Vogelscheuche (Originalton Jeremias: „Guck’ mal, da ist Knolle!“) – in die nächste Zeitzone 1871-1891. Kauften in der Trading Post „Tokens“ für eine Fahrt mit der Postkutsche, die vor der Tür stand. Das war SEHR langsam, schaukelte und man hatte ständig das Gefühl, dass die Räder gleich brechen würden…


Danach liefen wir die 1885 Street entlang, mehrere Geschäfte, Wohnhäuser aus der Zeit , eine Kirche, etc.

Von dort kamen wir in die nächste Zeitzone 1892 -1914
Dort fuhr dann auch schon der nächte Wagen: Eine „Streetcar“ – eine Strassenbahn, nur ein Waggon, sehr urig. Und am Ende: Eine Feuerwehr und eine Polizeistation mit „Gefängnis“ – war natürlich wieder das Highlight…




Bei der letzten Zeitzone 1914-1929 hatten wir eigentlich schon genug und wollten nur noch zum Auto, deshalb haben wir nicht mehr so viel wahr genommen. Dort war sogar ein Motordrom, mit alten Autos, die dort übrigens überall herumfuhren.
Das Beste für die Kinder war jedoch der Jahrmarkt von 1920: Dort sind wir alle mit einem Karussel gefahren – Pferde-Karussel, schöne, große Pferde, 3 in einer Reihe, ein riesen Ding!

Nach 6 Stunden Fußmarsch ging’s durch den Giftshop – war nicht so doll, dauerte aber auch fast eine halbe Stunde – zum Auto und zum Abendessen. Wir hatten zwei Tische, einen für uns und einen für die Kinder. Das Essen war gut, aber etwas chaotisch. Der Laden war leider „out of grilled chicken“ (wie kann das denn passieren?!) – und die Jungs kippten immer abwechselnd ihre Wassergläser um und verursachten a) eine Überschwemmung nach der anderen – MIT Fußboden moppen – und b) Frust auf allen Seiten. Die waren total müde.  Als der Nachtisch kam, aßen Annaika und Lourik ihr Eis und Jeremias erzählte und erzählte. Da wir nach Hause wollten, sagte Matthias ihm, er solle sein Eis essen. Da wurde er wütend und sagte nur: „ I don’t have time, daddy, I’ve got things to tell…!“ Ihr hättet das erleichterte Gesicht der Kellnerin sehen sollen, als wir das Lokal verließen….

Den Rest des Abends verbrachte Matthias damit, Michelle’s Computer zum Laufen zu bringen und ich konnte Tagebuch schreiben.


Dienstag, 10.07.07: Von Spruce Grove nach Calgary


Heute wollten wir eigentlich bis nach Fort MacLeod fahren, um morgen dann pünktlich zum Drum Dance in „Head-Smashed-In Buffalo Jump“ zu sein. Aber dazu morgen mehr.

Wir schliefen aus, frühstückten lange, und bis wir dann endlich los kamen, war es fast 12 Uhr.  Mit Matthias anderem Cousin, Ulli, wollten wir uns in Calgary auf einen Kaffee oder so treffen. Ulli ist der Jüngste der Brüder, wohnt in Calgary und ist studierter Apotheker und Geologe. Er arbeitet gerade daran, eine neue Firma aufzubauen und ist somit viel unterwegs und in Meetings.



Michelle fuhr mit Jeremias und mir im RAV 4 und Matthias leistete Werner Gesellschaft in seinem kleinen Honda. Wir hatten sehr viel Spaß und Jeremias konnte mit dem Bob-Fernseher spielen oder DVD gucken. Viel Spaß hatten wir mit den beiden Cobras von Werner und Michelle – keine Schlangen, sondern Walky-Talkies, so mußten wir nicht telefonieren, wenn wir etwas voneinander wollten…

Bis Calgary passierte nicht viel, wir hatten Lunch in Gasoline Alley (wo der Name wohl herkommt…?) bei Wendy’s und Tim Hortons und fuhren dann bis Calgary.
Dort musste Michelle soooo dringend auf die Toilette, dass wir irgendwo anhalten mussten. Wir ALLE sahen uns somit einen Golfclub von innen an…

Matthias hatte kurz vor Calgary mit Ulli telefoniert und teilte uns über das Cobra mit, dass Ulli zuhause wäre, dorthin zu fahren würde uns aber ca. 3 Stunden vom Weg abbringen, reine Fahrtzeit. Da es schon gegen 17 Uhr war, wollten wir diesen Umweg dann doch nicht machen (wir hatten sowieso noch 3 Stunden bis Buffalo Jump zu fahren). Als wir vor dem Golfclub darüber sprachen, waren wir alle traurig, dass wir Ulli nicht sehen würden, wir hatten ihn ja schon einmal in diesem Urlaub versetzt und fühlten uns echt schlecht. So beschlossen wir, ihn zu besuchen, die Nacht in Calgary zu verbringen und am nächsten Tag früh loszufahren, damit wir es noch bis 13 Uhr nach Buffalo Jump schaffen würden.

Ulli freute sich sehr, dass wir doch noch kommen würden. Auf dem Weg zu ihm kauften wir Steaks und Salat ein, damit unsere Gastgeber sich nicht so sehr überfallen fühlten. Wir trafen wir nicht nur Ulli, sondern auch seine Frau Terri und den kleinen Yorkshire Terrier „Lucy“.


Werner grillte unsere Steaks und wir saßen draußen auf der Terasse und klönten. Ulli umarmte uns immer wieder, er ist genauso herzlich, wie die anderen Wirth-Brüder. Es ist einfach schön, dass wir die Gelegenheit haben, sie alle zu treffen. Terri verstand sich ausgezeichnet mit Jeremias und beschäftigte ihn die ganze Zeit.

Hier sind die Cousins v.l. Ulli, Werner, Matthias


Ulli erzählte, dass sie Lucy nicht ohne Aufsicht im Garten laufen lassen könnten, weil es dort sowohl Adler als auch Eulen gäbe und die kreisten so manches Mal über dem Garten, weil sie dachten, dass sie ein Kanninchen sei. So sei der Nachbarshund verschwunden….

Wir drei wurden im Gästezimmer einquartiert und Michelle und Werner schliefen auf einer Luftmatratze im Wohnzimmer. Wir schliefen alle nur 2-3 Stunden, Mias etwas mehr.