11.07.07 - 13.07.07

Mittwoch, 11.07.07: Von Calgary nach Cranbrook

Nach nur ein paar Stunden Schlaf standen wir gegen 5:30 Uhr auf und verließen Ullis Haus um 8 Uhr, um – mitten im Berufsverkehr – zum "Buffalo Jump" bei Fort  MacLeod zu fahren.

Michelle fuhr wieder mit uns und die Männer fuhren zusammen. Sie lotsten uns durch Calgary’s Berufsverkehr und wir waren innerhalb einer Stunde wieder aus der Stadt raus – das war richtig gut. Die Strecke dann war ziemlich langweilig – andererseits konnte man sich auch gut vorstellen, wie vor knapp 300 Jahren noch Tausende von Büffeln über die Prärie gelaufen sind…






Vor der Abzweigung nach Buffalo Jump stiegen Michelle und Matthias um (mitten auf der Landstraße!) und wir schafften sogar noch die 11 Uhr Vorstellung. Der Drum Dance findet nur Mittwochs in dem Museum statt (das wussten wir aber - gute Vorbereitung ist eben doch alles...!). Der Ort heißt „Head-Smashed-In Buffalo Jump“ – diesen Ort gibt es schon ca. 10.000 Jahre. Die Indianer leiteten einen Teil einer Büffel-Herde bis zu einem Kliff, wo diese dann runter fielen – gemein, ja, aber nur so konnten die Indianer genug Fleisch zum Überleben haben (auch das Fell und die Knochen wurden verwertet). Ein junger Indianer wollte die Büffel springen sehen und versteckte sich unter dem Vorsprung, und wurde von den Büffeln zertrümmert, daher der Name.

Bis vor Kurzem fand dort einmal im Jahr der Powwow statt, dass ist ein Fest der Indianer, an dem sie alle zusammen kommen, ihre Bräuche zelebrieren und natürlich auch tanzen. Nun findet wie gesagt nur noch jeden Mittwoch ein Drum Dance statt, wo mehrere Indianer, in unserem Fall eine Cree, die einen Hoola-hoop-Reifen-Tanz machte (war super!) und mehrere Blackfoot-Indianer verschiedene Tänze vorführten, z.B. den Chicken-dance...
  :-)


    


Es hört sich komisch an, aber das Ganze kam mir sehr bekannt vor und zwar aus Bad Segeberg, nur dass diese Indianer echt waren, oder anders herum, dass die Karl-May-Festspiele sehr gut gemacht sind. Sogar die kleinen Taschen und der Schmuck sind so gleich…Danach guckten wir uns das Museum an und hatten Lunch dort – Buffalo-Stew (= -Gulasch), bzw. Buffalo Burger. Das war sehr lecker.

Um 14.30 h fuhren wir weiter Richtung Cranbook, zurück nach British Columbia. Wir hatten ca. 3 Stunden dafür geplant, es sollte aber sehr viel länger dauern…

Es war so unglaublich heiß, dass wir kaum aussteigen wollten, aber als wir an die „Frank Slide“ kamen, mussten wir uns doch umsehen. Dort war 1905 innnerhalb von 90 Sekunden eine ganze Stadt durch einen immensen Erdrutsch ausgelöscht worden. Heute sieht man noch die riesigen Felsbrocken und Millionen Kleiner an beiden Seiten der Straße.




Außerdem trafen wir dort 4 Oldtimer, die Mias natürlich interessanter fand, als alles andere…




Danach kamen wir in die hübsche, kleine Stadt Fernie und fuhren entlang von Seen und Wäldern. BC ist einfach wunderschön, viel schöner als Alberta – fanden wir jedenfalls.

In Sparwood steht der größte Truck der Welt, das mußten wir natürlich auch sehen. Eine gute Gelegenheit, ein bißchen mit den anderen Kindern dort zu spielen… Ein Riesentruck, Wahnsinn. Er wurde dort im Kohlebergwerk benutzt.


Die Strecke nahm und nahm kein Ende, und kurz vor Cranbrook war die Straße dann auch noch fast eine Stunde wegen eines Verkehrsunfalls gesperrt. Eine junge Frau war eingeschlafen, in den Graben gerast, den Hügel hoch und von dort auf das Dach ihres Wagens gekippt. Zum Glück war sie nicht ernsthaft verletzt – so sagte man uns.
Wir waren der dritte Wagen, also ziemlich dicht dran und konnten sehen, wie der umgekippte Wagen erst auf die Räder gedreht wurde, dann von der Feuerwehr abgespritzt wurde, bevor er auf den Haken kam. Allerdings war es ca. 35° C – wolkenlos, also ziemlich heiß.

Dann ging es weiter und die Müdigkeit, die Matthias und mich so geplagt hatte, war wie weggeblasen…

Unser Hotel in Cranbrook hatte einen riesigen Pool mit einer Wasserrutsche und Mias und Matthias hatten einen riesen Spaß in diesem Pool.

Was für ein langer Tag. Wir bestellten uns Room-Service und aßen in unseren Schlafanzügen zu Abend. Danach schliefen Matthias und Matthias ein und ich bereitete unsere „Zoll-Erklärung“ vor. Denn morgen geht's über die Grenze in die USA...


Donnerstag,12.07.07                                 Von Cranbrook nach Spokane

 

Heute sind wir wieder nur gefahren. Wir hatten so ein schönes Hotel, dass wir erst gegen Mittag loskamen, da war es dann schon schön heiß….

 

Nach ca. 1 Stunde waren wir an der Grenze und hatten nur 1 (!) Auto vor uns – genial! Der Grenzbeamte war auch super nett und wir waren in null-komma-nichts wieder in den USA. Dank des neuen Visums ist das alles kein Problem mehr.

 

Dann ging es Richtung Süden und wir fuhren durch IDAHO. Wir waren ganz dicht an Montana dran und da wir ja nicht wirklich viel vor hatten, fuhren wir die 20 km,  um mal zu gucken, „wie es da wohl aussieht“.  Natürlich sah es auch nicht anders aus, als in Idaho. Wir hatten das Gefühl, durch Süd-Schweden zu fahren. Wälder, Strasse und sonst nicht viel. Ob es in Schweden 37°C war, das wissen wir natürlich nicht. Also, schnell nach Montana, Schild fotografieren und wieder auf die Strecke…

 

 

Welcome to Idaho mussten wir dann doch richtig suchen und fühlten uns nicht so richtig willkommen in Idaho J

Ist natürlich Quatsch!

 

 

In einem kleinen Diner am Highway 2 aßen wir zu Mittag – das Essen war richtig (amerikanisch) gut und sehr günstig, nur die Kellnerinnen waren im Stress, obwohl gar nicht so viel los war. Weit und breit war dies der einzige Laden und alle Trucker und Farmer kamen dort zum Mittag hin – jedenfalls sahen die anderen Leute, die dort aßen so aus. Ihr kennt bestimmt den einen oder anderen Film, wo ein Mädchen aus der Kleinstadt in so einem Diner arbeitet….genauso war das da.

 

Die Landschaft ist nicht so spektakulär wie in British Columbia (jedenfalls nichts nicht entlang der 2) und somit kann ich auch nicht viel erzählen.

 

Hier noch ein Foto von unserem "Trip nach Montana"

 

 

 

….und es war so heiß! Deswegen mochten wir auch gar nicht aussteigen.

 

Das war das Spannende an diesem Tag: Wir haben das Thermometer beobachtet und zugeguckt, wie es immer weiter nach oben kletterte. Und tatsächlich: Irgendwann war die 100F-Grenze erreicht und es kletterte weiter.

 

Als wir in Spokane ankamen, waren dort 108°F – das sind 42,2°C so gingen Mias und Matthias ins Schwimmbad und ich in den Fitness-Raum, da war es schön kühl…

 

Freitag, 13.07.07

Von Spokane nach Hause

Letzter Reisetag! Wir waren froh – morgens um 10.30 h, als wir los wollten, war es schon fast 100°F (39,6°C) und wir wollten den ganzen Tag fahren, wieder weiter auf der 2, durch mehr NICHTS…das Hotel für Ellensburg, was wir anfangs gebucht hatten, hatten wir vorgestern schon abgesagt, weil wir nach Hause wollten. So hatten wir „ja bloß 5-6 Stunden Autofahrt“ (Original-Ton Mary) vor uns.

 

Wir hatten uns in Cranbrook schon entschieden, nicht den Freeway I90 zu nehmen, obwohl das evtl. schneller gegangen wäre, aber an diesem Freeway ist GAR nichts. So fuhren wir durch die einsame Landschaft und sahen nur NICHTS…Das stimmt nicht so ganz. Die Landschaft war hügelig und vereinzelt sahen wir mal eine Farm,

alles in gelb gehalten und dagegen den schwarzen Himmel (es waren schwere Gewitter angesagt worden). Das sah eigentlich ganz malerisch aus..  Ab und zu kam mal ein Ort mit einer Tankstelle und ein paar Läden und dann war wieder nichts….

 Jeremias hat hinten gesessen und „Cars“ oder „Barnyard“ geguckt und Matthias und ich haben unser Hörbuch gehört.

 

In einem kleinen … – ja, ein Ort war es eigentlich nicht , dort gab es nur eine Tankstelle -  wollten wir uns ein Sandwich holen, fanden aber einen gut ausgestatteten Diner, wo wieder die „Locals“ zu Mittag aßen, was interessant war. Überall Angelutensilien und Bilder mit Menschen mit großen Fischen…

 

Als wir dort aßen fing es an zu gewittern und goss aus vollen Kübeln., danach fiel die Temperatur immer weiter, je mehr wir gen Westen fuhren bis auf 70°F (20 °C).

 

Wir fuhren durch die Cascade Mountains, wo wieder NICHTS war, als wir um eine Biegung kamen, änderte sich die Landschaft plötzlich in saftiges Grün – die Überraschung! Wir waren im Obstanbaugebiet angekommen, in Wenatchee.

Rechts und links waren „Fruit markets“ oder kleine Stände mit Obst, vor allem Kirschen, Aprikosen und Äpfeln. Alles von den Cascade Mountains eingeschlossen und in der Mitte floss ein Fluss….

 

Von dort war es nur noch eine kurze Strecke bis nach Leavenworth, der „Deutschen Stadt im Nordwesten der USA“

 

FOTOS FOLGEN MORGEN!!!

Ehrlich gesagt, ist Leavenworth sehr gut gemacht. Sieht natürlich nicht nach Hamburg oder Bremen J aus, aber die Häuser sollen recht gut nachempfunden sein. Es gibt sogar ein Komitee, das jedes Jahr nach Bayern fährt und neue Trachten kauft, sich mit den Änderungen dort beschäftigt, damit alles auch möglichst authentisch ist. Wir waren wirklich angenehm überrascht und beschlossen gleich, zum Oktoberfest wieder zu kommen, dann müssen wir nicht nach München J

 

Danach war es nur noch ein Katzensprung nach Seattle (2,5 Stunden) – wir konnten es gar nicht abwarten, wieder zuhause zu sein.

Am nächsten Tag wollten wir zu "Day out with Thomas" - der Lokomotive, Sonntag war der Geburtstag von Oliver. Dazu stellen wir auch noch mal Fotos ein, auch zu einem besonderem Event, einem Powwow. 

Im Großen und Ganzen hatten wir eine sehr schöne Reise, haben viel gesehen, viel erlebt und vor allem viel Familie getroffen. Die Entscheidung, mit dem Auto zu fahren war gut, wir würden es wieder so machen (aber nicht gleich morgen..)

 

Unsere Reise ist nun zuende. Bitte schickt uns doch eine kurze Mail, wenn Ihr dies gelesen habt (Kontakte anklicken) als Feed-back - Danke!